5 Tipps für ein erfolgreiches Arbeiten im Großraumbüro
Tag für Tag ins Großraumbüro, arbeiten mit vielen verschiedenen Kollegen in nur einem Raum – für viele Arbeitnehmer stellt dies eine große Herausforderung dar und sorgt für maximalen Stress.
Grundsätzlich obliegt es der Führungsebene, Räume so zu konzipieren, dass sich alle Mitarbeiter gleichermaßen wohlfühlen, konzentriert und effektiv arbeiten können – und gerne ins Büro kommen. Was sich in der Theorie so leicht und schön anhört, funktioniert in der Praxis aber eher nicht so gut.
Bei Ihnen ist noch alles wie vor zwanzig Jahren? Sie sitzen auf engstem Raum mit den Kollegen und fühlen sich zunehmend ausgelaugt und genervt? Macht Ihnen der Job keinen Spaß mehr, weil es Ihnen aufgrund des Laustärkepegels unmöglich ist, konzentriert zu arbeiten? Leiden Sie immer häufiger unter Kopfschmerzen, weil Sie das Parfüm der Dame vom Schreibtisch nebenan nicht ertragen können? Dürfen Sie wegen einer anderen Zugluft empfindlichen Kollegin kein Fenster öffnen? Verzagen und kündigen Sie nicht gleich! Nachfolgend einige Tipps, mit denen auch Ihr Arbeitsalltag wieder angenehm, effektiv und stressfrei werden kann.
Open Space Office – von einigen geliebt, von anderen gehasst
Noch immer herrscht in vielen Großraumbüros eine Atmosphäre wie auf dem Bahnhof. Stimmengewirr, Klingeln, Quietschen – die Geräuschkulisse kann auf Dauer ganz schön an die Nerven gehen und konzentriertes Arbeiten extrem einschränken. Andererseits haben Großraumbüros aber auch sehr viele Vorteile. Fehlende Türen ermöglichen einen schnellen Austausch zwischen den Mitarbeitern, fördern Zusammenarbeit und Kreativität.
Open Space Büros werden von einigen geliebt, von anderen gehasst. Grundsätzlich sind sie aus dem Berufsleben aber nicht mehr wegzudenken.
Professionelle Raumkonzepte und modernste Technik machen die Situation in den heutigen Großraumbüros deutlich leichter als noch vor wenigen Jahren. Doch Arbeitnehmer können sich ihren Arbeitsplatz nicht aussuchen und werden im Grunde genommen hingesetzt, wo gerade etwas frei ist. Lockt ein lukratives Arbeitsangebot, stehen Tätigkeit und Gehalt im Fokus – der spätere Arbeitsplatz ist vor allem im regulären Angestelltenverhältnis zunächst nebensächlich. Erst später stellen sich die ersten Schwierigkeiten ein. Doch wer will gleich wieder wechseln, nur weil der Kollege es mit der Körperhygiene scheinbar nicht so genau nimmt, die Kollegin einen unsäglichen Duft trägt und die cholerischen Ausbrüche des Vorgesetzten quer durchs Büro hallen?
Auf das, was von der Geschäftsleitung vorgegeben wird, haben Mitarbeiter nur selten Einfluss. Im kollegialen Miteinander lassen sich auftretende Schwierigkeiten jedoch lösen. Nachfolgend 5 Tipps für ein erfolgreiches und ruhiges Arbeiten im Open Space Office.
Tipp 1: Suchen Sie die Kommunikation
Viele Stunden pro Woche verbringen Sie am Arbeitsplatz und sind in Kontakt mit Vorgesetzten und Kollegen. Nicht immer stimmt jedoch die Chemie untereinander und Konflikte bleiben nicht aus. Ist ein konzentriertes Arbeiten unmöglich, weil Ihr Kollege ständig lautstarke Privatgespräche führt? Der andere eine Vorliebe für Crunchy-Müsli zu haben scheint und die ansonsten nette Kollegin bei offenem Mund Kaugummi kaut?
In diesem Fall ist nur eines angeraten – die offene und ehrliche Kommunikation! Ärgern Sie sich nicht länger und leiden Sie nicht unnötig weiter vor sich hin. Den meisten Menschen ist nicht bewusst, dass ihr Verhalten störend für andere ist. Wenn Sie die Sachlage in einem persönlichen, diplomatischen und freundlichen Gespräch ansprechen, haben Sie gute Chancen, dass der Kollege einsichtig ist und sein Verhalten anpasst.
Tipp 2: Bitte nicht stören!
Die Zeit drängt und Sie brauchen heute unbedingt Ihre volle Konzentration, um einen Projekt abschließen zu können? Teilen Sie Ihren Kollegen daher unbedingt mit, dass Sie nicht gestört werden möchten. In noch nicht allen Großraumbüros stehen Silent Cubes zur Verfügung, in die sich Mitarbeiter zum Arbeiten oder Telefonieren zurückziehen können. Gehen Sie in die direkte Kommunikation, wenn Sie wissen, dass der Kollege gerne einmal vom letzten Abend erzählt, lautstarke Telefon- oder Selbstgespräche führt, enthusiastisch und geräuschvoll in seiner Kaffeetasse rührt.
Tipp 3: Bringen Sie mehr über Ihre Kollegen in Erfahrung
„Gleich und gleich gesellt sich gerne“, besagt ein Sprichwort. Im Großraumbüro ist davon meist nicht viel zu sehen. Ein bunt gemischter Haufen findet sich Tag für Tag auf der Büroetage ein, um einen Job zu erledigen. Und viele Kollegen wissen über viele Jahre rein gar nichts voneinander, obwohl Sie über 8 Stunden und mehr Seite an Seite arbeiten.
Suchen Sie den Kontakt! Bringen Sie mehr über Ihre Kollegen in Erfahrung, ohne gleich indiskret zu werden. Führen Sie Smalltalk am Kaffeeautomaten, fragen Sie nach, wie das Wochenende war. Schon in wenigen Gesprächen lässt sich erkennen, ob der andere ähnlich „tickt“ und gleiche Interessen hat. Dies fördert den Zusammenhalt und hebt das Betriebsklima. Unterhalten Sie sich auch mit Kollegen aus anderen Abteilungen. Mit je mehr Kollegen Sie in Kontakt sind, desto angenehmer wird die Arbeitsatmosphäre und desto häufiger erfahren Sie wichtige betriebliche Informationen aus erster Hand. Teilt Ihnen beispielsweise ein Mitarbeiter aus der Buchhaltung mit, dass die Umsätze im laufenden Jahr exorbitant gestiegen sind, ist dies vermutlich ein guter Zeitpunkt, um endlich nach einer Gehaltserhöhung zu fragen.
Tipp 4: Hüten Sie sich vor Klatsch und Tratsch
Ihr Netzwerk im Betrieb ist groß und ein kleiner Plausch überall möglich? Ein reger Austausch mit den Kollegen birgt viele Vorteile, kann sich jedoch schnell auch nachteilig auswirken. Besprechen Sie keine vertraulichen Angelegenheiten am Telefon, wenn der Kollege gegenüber am Schreibtisch sitzt. Waschen Sie in der Kaffeeküche keine „schmutzige Wäsche“, indem Sie über die Konflikte mit dem Ex-Partner berichten. Schnell werden Sie und Ihre Privatangelegenheiten zum Gesprächsstoff. Nehmen Sie jedoch ebenso wenig an Klatsch und Tratsch über andere Kollegen und Vorgesetzte teil. Halten Sie sich diesbezüglich bedeckt, auch wenn Sie die gleiche Meinung vertreten.
Tipp 5: Nehmen Sie Rücksicht und bleiben Sie offen
Im Open Space Office sind starke Nerven, aber auch Rücksicht gefragt. Sie schwitzen, können jedoch kein Fenster öffnen, weil der Kollege einen sensiblen Nackenbereich hat und Zugluft vermeiden möchte? Ihre Kollegin ist auf Diät und bringt täglich geruchsintensive Kohlsuppe mit ins Büro? Der junge Kollege hält regen Kontakt zu seinen Freunden, sodass ständig dessen Mobiltelefon klingelt? Bevor Sie irgendwann ausrasten, suchen Sie das Gespräch und nehmen Sie Rücksicht. Eventuell haben auch Sie Angewohnheiten, mit denen die Kollegen nicht konform gehen. Niemand kann es allen gleichermaßen Recht machen. Finden Sie Kompromisse, mit denen alle zufrieden sind, ohne, dass sich jemand besonders verbiegen muss.
Open Office Spaces liegen weiterhin im Trend, sind jedoch immer noch Grund für eine Menge Konflikte während der Arbeitszeit. Akzeptieren Sie Ihre Kollegen, wie sie sind. Passen Sie sich ein Stück weit an, ohne Ihre eigenen Bedürfnisse zu vernachlässigen. Die Integration moderner Raum- und Akustik-Konzepte hat in immer mehr Betrieben oberste Priorität, sodass die Probleme von heute vielleicht bald schon keine mehr sind.
Büroplanung & Akustik - Beratung von Experten
Sebastian Lech ist passionierter Unternehmer und leidenschaftlicher New Workplace Experte. Individuelle und ansprechende Lösungen für Mensch und Raum zu schaffen ist seine Leidenschaft. Seine Neugierde, Kreativität und Lösungsorientierung sind sein Antrieb und helfen maßgeblich bei der Umsetzung der Projekte. Neben „Hardfacts“ wie bspw. Raumakustik, Lichtkonzeptionen und Desingkonzepten spielen „Softfacts“ wie Unternehmenskultur und die Change- und Transformationsthematik eine entscheidende Rolle in der Schaffung neuer Arbeitswelten.