Zeit ist relativ, so die Worte von Albert Einstein in seiner Relativitätstheorie
Zeit ist relativ, so die Worte von Albert Einstein in seiner Relativitätstheorie in der Raum und Zeit nicht unabhängig voneinander existieren, sondern stets miteinander verbunden sind.
Wir alle kenne auch, dass Zeit unterschiedliche verlaufen kann (bspw. unterschiedlich wahrgenommen wird). Sind wir beispielsweise gemäss dem Gründer des Flows, Mihaly Csikszentmihalyi, im Zustand „Flow“ , vergeht die Zeit wie im Flug – plötzlich werde Minuten oder gar Stunden wie Sekunden wahrgenommen und umgekehrt, wenn wir etwa warten müssen, können Minuten zu Stunden werden. Und wenn wir schlafen, haben wir kein Zeitgefühl mehr, und die Zeit vergeht wie im Schlaf. Hier wird schon die unterschiedliche Wahrnehmung deutlich. Und das, obwohl die Zeit konstant & unaufhörlich weitertickt.
Von Zeitstress über Langeweile ist da viel dabei, was uns Zeit kosten und bringen kann.
Was uns Zeit kosten und bringen kann? Zeit ist endlos?!!
Der Satz hat es in sich, denn denken wir mal darüber nach, was Zeit für uns ist bzw. bedeutet. Verlieren wir einen materiellen Gegenstand, so besteht zumeist die Möglichkeit, diesen wieder oder nochmals zu erwerben. Beenden wir (Geschäfts-)Beziehungen besteht auch hier die Möglichkeit Neue zu erschaffen und aufzubauen. Verlieren wird Geld, haben wir auch hier wieder zumeist die Möglichkeit Neues zu erwirtschaften und den Verlust auszugleichen.
Doch was passiert mit Zeit, die wir „verloren“ haben? Zeit ist endlos bzw. unendlich – wir jedoch nicht. Wir leben nicht unendlich lange, sondern haben irgendwann ein Ende…ob wir wollen oder nicht…klingt doch sehr stark danach die/unsere Zeit zukünftig sinnvoll zu nutzen?
Heißt im Klartext: verlorene Zeit bekommen wir nieder wieder zurück!
Sie ist und bleibt für immer verloren! Wir können Sie nicht nachkaufen…Das wird leider oft vergessen bzw. übersehen.
Kommen wir zum Gedanken des Begriffs Work-Life-Balance, für welchen sich primär die #GenX stark gemacht hat, sozusagen als leichte Abgrenzung zum Work-Work-Work-Gedanken der #GenBoomer.
#WorkLifeBalance findet sich heute immer noch in vielen, vielen Köpfen wieder und birgt meines Erachtens einige Gefahren respektive zeigt ein „falsches“ Mindset im Umgang mit der Zeit auf. Es geht leider ein wenig mehr in die Prinzip-Schiene, statt auch hier #SinnVorPrinzip anzuwenden.
Was postuliert der Begriff #WorkLifeBalance: Er trennt das eine vom anderen. Idealerweise sollte man dies dann auch noch in einer Balance halten. „Wie soll das gehen?“ ist die eine Frage. Das „Warum sollen wir das machen“ ist die doch deutlich andere aber höchst signifikante Frage:
Wir alle haben 24 Stunden am Tag; nicht mehr und nicht weniger – Fakt! Ob wir wollen oder nicht!
In der Regel schlafen wir davon im Durchschnitt 8 Stunden. So bleiben uns noch 16 ausgeruhte Stunden zur Verfügung. Zumeist gehen wir dann noch einer Tätigkeit nach und ziehen (durchschnittlich) weitere 8 Stunden von unserem Zeitkonto ab. So bleiben mathematisch 8 Stunden übrig. welche nach der Work-Life-Balance-Theorie als so genannte „Freizeit“ angesehen wird. Klar, jetzt hängt es noch davon ab, ob und wie oft ich meinen Arbeitsort aufsuche, ob´s immer bei den „nur“ 8 Stunden bleibt und welche ggfs. weiteren äußeren Faktoren, wie beispielsweise Familie, unsere Zeit in Anspruch nehmen. Aber bleiben wir gerne mal im Modell bei den 8 Stunden Freizeit.
Freizeit! Freizeit?? Ich frage nochmals: Freizeit?!!
Freizeit! Freizeit?? Ich frage nochmals: Freizeit?!!
Bitte??? Was ist denn dann die andere Zeit? Sind wir dort etwa nicht frei? Haben wir keine Verfügung darüber frei zu entscheiden ob und was wir in dieser Zeit machen oder tun?
Ich finde durch den Work-Life-Balance-Gedanken wird eine verzerrte Wahrnehmung des wertvollen bzw. sogar des wertvollsten Gut´s „Zeit“ suggeriert und ein falsches Mindset dazu erzwungen/anerzogen. Wir bewerten sozusagen unsere Zeit unterbewusst in „gut“ und „schlecht“ und teilen diese auch entsprechend ein. Wir gehen sogar soweit, dass die beiden Wochentage Montag und Freitag komplett unterschiedliche gehandhabt werden, obwohl doch im Grunde alle Tage zeitlich gleich sind.
Meist ist Montag negativ behaftet (eine neue Arbeitswoche beginnt) und Freitag gehypt: Die Arbeitswoche geht zu Ende, getreu dem Motto „Hoch die Hände, Wochenende“…Eine Woche hat sieben Tage. Und alle diese sieben Tage haben gleich viel Zeit – also woher rührt diese Bewertung und gar unterschiedliche und noch dazu ungünstige Gewichtung.
Klar, wenn ich gedanklich meine ganze Zeit in „freie“ und im Umkehrschluss in „unfreie“ Zeit einteilen muss und sogar um Freizeit noch kämpfen muss, welchen Stellenwert hat dann meine „unfreie“ Zeit?
Richtig – keinen Guten. Sie wird zur Pflicht.
Zur (fremdbestimmten) auferlegten Pflicht die man halt „abarbeiten“ muss. Und Montag ist der „schlimme“ Tag, weil unfreier Wochenbeginn, und Freitag der „tolle“ Tag, da das Wochenende eingeleitet wird. Ist das denn wirklich, wirklich modern? Ist es dass, was uns der NewWork-Gedanke vermitteln sollte? Oder ist es nicht mal an der Zeit, da um- bzw. neu zudenken?
Erinnern wir uns an die Zeiten des Taylorismus und der Einführung der Laufbandproduktion die 24/7 in Betrieb waren und damit den maximalen Output kreiert hat. Welchen Stellenwert hatte die Arbeit dort? Richtig, kaum einen. Da sind wir in der heutigen Wissensgesellschaft ganz anders getaktet und gefordert. Ich behaupte mal, viel viel „freier“ in unserer Zeiteinteilung. Und dadurch haben wir auch viel mehr die Möglichkeit uns selbstbestimmter und sinnhaftiger den Aufgaben zu widmen.
Und nun betrachten wir die Zeit
Und nun betrachten wir die Zeit nicht im Work-Life-Balance Kontext mehr sondern sehen 24 Stunden am Tag als komplett unsere freie Zeit ein. Fühlt sich doch gut an und impliziert ein komplett neues Mindset über das wertvollste Gut, welches wir geschenkt bekommen.
Und nun betrachten wir, wir dieses große Zeitfenster, bestehend aus freier Zeit, uns einteilen können bzw. welchen Aufgaben und Herausforderungen wir uns mit wieviel Zeit widmen wollen bzw. welche Ziele wir verfolgen und erreichen möchten. Und in diesem Zeitfenster einer Arbeit nachzugehen, ist etwas sehr, sehr sinnbringendes, egal welchen Job(s) wir nachgehen. Arbeit ist immer etwas gewinnbringendes für uns selbst und für unsere Gesellschaft; insbesondere das bitte sehr bewusst machen.
#WorkLifeBlending Durch die CovidPandemie und das damit einhergehende Remote- bzw. Homeoffice-Working haben wir doch deutlich noch mehr Einfluss darauf erhalten, wie wir unsere Zeit verbringen können. Durch diese Durchmischung können wir viel, viel selbstbestimmt agieren. Auch der Aspekt, dass wir eine „gemischte“ Woche haben, nämlich bestehend aus Remote/Homeoffice und Präsenzoffice sind wir wesentlich flexibler und freier geworden. Der Begriff hierfür lautet #WorkLifeBlending; also die Verschmelzung von Arbeit und Leben, mit dem Ziel unabhängiger und selbstbestimmter zu werden.
Wenn darüber hinaus noch im Präsenzoffice die richtigen Raumkonzepte etabliert werden, nämlich vorzugsweise Activity-Based-Working, können wir unseren Gedanken der freien Zeiteinteilung auch in Raum und Zeit verwirklichen. Nämlich durch die passenden Orte/Räumlichkeiten, die uns in unserem täglichen Doing bestmöglich Raum geben und unterstützen. Unabhängig davon ob es eine kreative, kollaborative, regenerative oder fokussierte Tätigkeit ist. Dadurch stehen uns in nahezu allen Bereichen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um unsere freie Zeit bestmöglich zu nutzen.
Es ist definitiv allerhöchste Zeit
In diesem Sinne: Es ist definitiv allerhöchste Zeit, darüber nachzudenken, damit wir unsere Zeitkonto deutlich mit positiver Zeit zu füllen und mehr und mehr #SinnVorPrinzip in unser Leben zu lassen. Zeit ist zwar relativ, jedoch ist Sie für uns alle gleich, unabhängig davon, was wir daraus machen….oder nicht.
Sebastian Lech ist passionierter Unternehmer und leidenschaftlicher New Workplace Experte. Individuelle und ansprechende Lösungen für Mensch und Raum zu schaffen ist seine Leidenschaft. Seine Neugierde, Kreativität und Lösungsorientierung sind sein Antrieb und helfen maßgeblich bei der Umsetzung der Projekte. Neben „Hardfacts“ wie bspw. Raumakustik, Lichtkonzeptionen und Desingkonzepten spielen „Softfacts“ wie Unternehmenskultur und die Change- und Transformationsthematik eine entscheidende Rolle in der Schaffung neuer Arbeitswelten.